
Lernplan umsetzen – aber wie?
Einen Lernplan zu erstellen ist schnell gesagt, aber in der Praxis scheitert es oft an der Umsetzung. Zu unkonkret, zu optimistisch, zu wenig durchdacht. In diesem dritten und letzten Teil unserer Serie zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deinen Lernplan konkret im Alltag umsetzen, regelmäßig evaluieren und kontinuierlich verbessern kannst – inklusive wertvoller Tipps aus der Nachhilfe-Praxis und einem Prinzip aus dem Rettungsdienst, das auch beim Lernen hilft.
1. Mit Übersicht starten: Der erste Schritt zählt
Bevor du irgendetwas planst, verschaffe dir einen Überblick über deine aktuelle Situation:
- Wie viel Zeit hast du realistisch zur Verfügung?
- Welche fixen Termine hast du (z. B. Sport, Musikunterricht, familiäre Verpflichtungen)?
- Wie viel Stoff musst du lernen – und bis wann?
Dieser Schritt darf nicht übersprungen werden. Viele machen den Fehler, „einfach mal loszuplanen“ – und verlieren sich dann in unrealistischen Zielen.
2. Plane mit System – und mit Zeit
Ich empfehle, für die Erstellung eines Lernplans mindestens 45–60 Minuten einzuplanen. Das klingt vielleicht viel, aber dieser Zeitaufwand zahlt sich aus – denn ein gut geplanter Wochenplan erspart dir tagelangen Stress.
Hier passt ein Prinzip aus dem Rettungsdienst besonders gut: „10 for 10“ – also 10 Sekunden überlegen für die nächsten 10 Minuten handeln. Übertragen aufs Lernen heißt das: Nimm dir eine Stunde Zeit, um deine Lernwoche gut durchzudenken – dann läuft der Rest viel strukturierter und entspannter.
3. So gehst du bei der Planung konkret vor
Schritt 1: Wissenstand analysieren
- Welche Themen beherrsche ich schon?
- Welche Themen sind mir noch fremd?
Schritt 2: Ziele setzen
- Formuliere realistische Wochenziele – zum Beispiel:
„Ich lerne Kapitel 3 aus Mathe und löse 10 Aufgaben aus dem Übungsbuch.“
Schritt 3: Stoff portionieren
- Teile große Themen in konkrete, kleine Lernpakete ein.
- Achte auf realistische Zeitfenster – lieber 3×30 Minuten als 1×90 Minuten blocken.
Schritt 4: Alltag einplanen
- Trage fixe Termine zuerst ein: Schule, Sport, Musik, Familienzeit.
- Danach planst du deine Lernzeiten drumherum – mit ausreichend Puffer!
Schritt 5: Lernzeit strukturieren
- Jede Lerneinheit sollte enthalten:
kurze Wiederholung + neues Lernen + kurze Zusammenfassung
4. Zeitmanagement: So viel Zeit wofür?
Eine gute Faustregel bei der Planung:
Zweck | Zeitanteil |
---|---|
Lernen (neue Inhalte) | 50 % |
Wiederholen | 15 % |
Pausen | 20 % |
Toleranzzeit (Puffer) | 15 % |
Tipp: Spätestens nach 50 Minuten brauchst du eine Pause. Wenn du merkst, dass deine Konzentration plötzlich abfällt (sog. „Lernblockade“), sofort Pause machen.
5. Pausen richtig gestalten
Pausen sind keine verlorene Zeit – sie sind notwendig, damit das Gelernte im Gehirn ankommt.
Wichtig:
- Vor der Pause: kurz Revue passieren lassen, was du gelernt hast
- Während der Pause: nichts Digitales, keine Lerninhalte, lieber:
- kurz spazieren gehen
- dehnen und strecken
- frische Luft schnappen
- Wasser trinken, gesunde Snacks (z. B. Studentenfutter)
Lieber mehrere kurze Pausen (5–15 Minuten) einbauen als wenige lange.
6. Die Woche abschließen: Mini-Prüfung & Re-Evaluation
Am Ende jeder Woche lohnt sich ein kurzer Check:
- Habe ich meine Wochenziele erreicht?
- Welche Themen habe ich nicht geschafft – warum?
- Wie fühle ich mich mit meinem Lernplan?
- Bin ich noch im Zeitplan zur Prüfung hin?
Gönn dir dazu eine Mini-Prüfung (z. B. mit Aufgaben oder einem kleinen Quiz). Sie zeigt dir objektiv, wie gut du die Inhalte verstanden hast – und ob dein Plan aufgegangen ist.
7. Lernplan anpassen – und wieder von vorn
Dein Lernplan ist kein starres Konstrukt – sondern ein dynamisches Werkzeug.
Je nach Fortschritt, Zeitverfügbarkeit oder Schwierigkeiten solltest du ihn wöchentlich überarbeiten und verbessern. Frag dich:
- Schaffe ich die Prüfung, wenn ich weiter das Lerntempo halte?
- Kann ich das Lerntempo längerfristig halten?
- Was lief gut – was muss besser werden?
- Wie kann ich den nächsten Plan smarter gestalten?
Fazit: Planung ist Zeitgewinn
Ein Lernplan, der gut durchdacht ist und in den Alltag passt, ist Gold wert – besonders in stressigen Zeiten vor Prüfungen. Wenn du dir Zeit für die Planung nimmst, sparst du Zeit beim Lernen. Nutze das Prinzip „10 for 10“:
Eine Stunde Planungszeit = eine Woche entspannter lernen.
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